23. Juni 2011 Der Mensch braucht Abwechslung! Auch jene Unterart des Primaten, der Gemeine Bluesmusiker (musicus tristis vulgaris), der eigentlich alle zwölf Takte zur Wiederholung des soeben geschluchzten Verses neigt, sucht gelegentlich die Veränderung … Und so staunte die versammelte Fan-Gemeinde anlässlich der jüngsten Riverblues-Serenade auf dem Traumschiff „Gustav“ nicht schlecht über andere Gesichter und fremdes Instrumentarium.
Was war geschehen? In alle Winde verstreut hat sich genau die Hälfte des Ensembles und parkt ferienhalber die Leiber in fremden Regionen, etwa in Italien sowie in Nordamerika.ü Letztgenanntes ist der Ort, wo nach Ermittlungen der Musikantenpolizei ja die Ursprünge des Blues zu suchen wären (Gote ist soeben dort, um zu kontrollieren, ob das auch stimmt; der große texanische Resophonic-Gitarrist Bob Brozman gab mir einmal seine eigene Theorie zur Genesis: „Blues ist überall dort entstanden, wo der weiße Mann hinkam, aber nie hätte hinkommen dürfen!“) …
Also suchte und fand die solchermaßen zum Trio geschrumpfte Kapelle Freunde, die mit Bravour den akuten Fachkräftemangel beseitigten: Jakob Peter eilte aus der Bundeshauptstadt (!!!) herbei, um TW zu vertreten, und er tat dies zum höchsten Entzücken der Kollegen (zumal er dazu seine Freundin Amati mitbrachte, die als Schießbude wahrscheinlich Macs betagter Musima-Gitarre altersmäßig ernsthaft Konkurrenz macht). Andreas Otto hingegen schlagzeugte diesmal nicht, sondern sang, orgelte und posaunte alle restlichen Personalsorgen über Bord. Dank Euch, Bluessoldaten! Danke, Jack (für’s Knipsen)!
Jetzt ist Halbzeit!